Muskelverletzungen
Vom Schmerz zur Genesung: Alles über Prellungen, Zerrungen und andere Muskelverletzungen
Vom Schmerz zur Genesung: Alles über Prellungen, Zerrungen und andere Muskelverletzungen
Prellungen sind die häufigsten Sport- und Haushaltsverletzungen. Prellungen sind Blutergüsse in der Unterhaut oder Haut. Sie werden meistens durch stumpfe Verletzungen, zum Beispiel durch das Aufeinanderprallen zweier Spieler, verursacht.
Der Zusammenstoss führt zur Beschädigung von Blutgefässen und zum Austritt von Blut in der Unterhaut, das sich darin verteilt. Die zuerst hell- bis dunkelrot erscheinenden Flecken in der Haut verfärben sich nach vier bis fünf Tagen zu violett-grünen bis zu gelben Flecken.
Die Verfärbung ist die Folge des Abbaus des Blutfarbstoffs (Hämoglobin), der in den roten Blutkörperchen enthalten ist. Die Bestandteile der Blutzellen werden durch Enzyme abgebaut und über die Blutbahn abtransportiert.
In der Regel heilen Blutergüsse nach Prellungen in rund einer Woche ab. Bei Prellungen findet wie bei jeder akuten Verletzung zur Therapie das sogenannte R.I.C.E-Schema Anwendung.
Mit Verstauchung ist meist eine Distorsion des Sprunggelenks gemeint. Verstauchungen können jedoch auch andere Gelenke wie zum Beispiel das Knie betreffen. Bei der Verstauchung handelt es sich um eine Überdehnung oder sogar eine Zerrung von Bändern, die über das Gelenk hinwegziehen und es stabilisieren.
Verstauchungen des Sprunggelenks sind die Folge eines ungewollten Umknickens des Fusses, zum Beispiel beim Joggen oder Laufen. Durch das Übertreten des Sprunggelenks wird das seitliche Sprunggelenksband kurzzeitig überdehnt, sodass es sogar einreissen kann.
Die Symptome sind bekannt: akute Schmerzen, eine Anschwellung im Bereich des Sprunggelenks – und falls auch Blutgefässe im Band gerissen sind, kann sogar ein Bluterguss um das Gelenk entstehen.
Verstauchungen werden in der Regel konservativ, also ohne Operation, behandelt, weil die Stümpfe der lädierten Bänder in der Regel von allein wieder zusammenwachsen. Bei der Akutbehandlung kommt das R.I.C.E.-Schema zur Anwendung.Bei gewissen schweren Sprunggelenksverstauchungen kann es sein, dass anstelle des Bandes die knöcherne Ansatzstelle des Bandes abgerissen wird. Da es sich in solchen Fällen eigentlich technisch gesehen um einen Knochenbruch handelt, muss zur Abklärung in jedem Fall ein Röntgenbild gemacht werden. Falls ein Knochenbruch beim Sprunggelenk nach einer Verstauchung vorliegt, muss dieser operativ korrigiert werden.Bänderzerrungen wie jede Weichteilverletzung bedürfen nach dem Abklingen der akuten entzündlichen Phase einer akkuraten Nachbehandlung im Sinne einer gezielten Rehabilitation zur Erlangung einer normalen Mobilität.
Unser Muskel- und Sehnenapparat ist in der Lage, Millionen von Kontraktionen pro Sekunde auszuüben. Die kontraktilen Fasern sind aufgrund einer Nervenstimulation in der Lage, sich zu verkürzen, sodass die Fortbewegung ermöglicht wird. Muskeln und Sehnen arbeiten in dieser Hinsicht zusammen, indem die Sehne als Fortsatz des Muskels durch die Kontraktion des Muskelbauches unter starken Zug gesetzt wird.
Wie jeder Motor muss auch der Muskel-Sehnen-Apparat durch Leistung aufgewärmt werden, zum Beispiel indem die sportliche Aktivität langsam begonnen wird. Wird das bei sportlicher Aktivität nicht berücksichtigt, sind Überdehnungen oder sogar Zerrungen im Muskel-Sehnen-Apparat vorprogrammiert.
Durch die plötzliche Überbeanspruchung des Muskel-Sehnen-Apparats können die Muskel- oder Sehnenfasern überdehnt oder sogar gezerrt werden.
Die Symptome reichen bei den leichten Fällen von einem akuten plötzlichen Schmerz mit Beeinträchtigung der Mobilität bis hin zu sehr akuten Schmerzen und komplettem Mobilitätsverlust. Bei schwereren Muskelzerrungen können im Muskel selbst sogar Blutergüsse auftreten.
Die meisten Überdehnungen und Zerrungen am Muskel-Sehnen-Apparat werden konservativ behandelt, das heisst, überwiegend ist keine Operation nötig. Überdehnungen und Zerrungen werden im Akutstadium am besten mit dem R.I.C.E.-Schema behandelt.
Ein wichtiger Punkt bei der Therapie von Muskel- und Sehnenleiden ist die Rehabilitation.
Muskeln und Sehnen können bei übermässiger Beanspruchung Entzündungszeichen wie Schmerz, Rötung, Schwellung und Wärme aufweisen. Obwohl das Muskelgewebe auch entzündet sein kann, äussern sich Überbeanspruchungen zuerst an den Sehnen, die die Muskelkraft auf das Skelett übertragen. Die Sehnen bilden jeweils die Ansatzstelle des Muskels am Knochen und sind sozusagen bei überbeanspruchten Körperpartien die ersten leidtragenden Gewebe.
Zu Beginn äussern sich Überbeanspruchungen von Sehnen mit einem schmerzhaften Zug in der Sehne selbst, oder aber es lässt sich durch Drücken auf die Sehne ein übermässiger Schmerz erzeugen.
Sofern eine akute Sehnenentzündung behandelt werden soll, kommt wie bei allen akuten Sportverletzungen das R.I.C.E.-Schema zur Anwendung.
Bei lang andauernden Schmerzen hingegen – wie bei einer Tendopathie, bei der keine klaren Entzündungszeichen, aber chronische Schmerzen auszumachen sind – sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Die Therapie ist meistens langwierig und es stehen neben der medikamentösen Behandlung durch entzündungshemmende Pflaster (lokale NSAR) auch rehabilitative Übungen im Vordergrund.
Oft werden die ersten leichten, akuten Symptome ignoriert, worauf dann über Monate hinweg chronisch schmerzhafte Zustände entstehen können. Diese chronischen Schmerzen werden im Volksmund zwar als Sehnenentzündungen bezeichnet, sie stellen jedoch ein komplexeres Problem in der Sehne dar, als es im Akutzustand der Fall ist.
In den Monaten, in denen die lokalen, vielleicht auch nicht sehr schmerzhaften Zustände in der Sehne stoisch ertragen wurden, haben sich mehrere kleinere Läsionen in der Sehne gebildet, die anschließend mangelhaft mit Bindegewebseinlagerungen repariert wurden. Aufgrund der mangelhaften Reparatur im Gewebe der Sehne werden die Schmerzen aufrechterhalten, obwohl keine echten Entzündungszeichen in der betroffenen Sehne mehr sichtbar sind.
Dieser Zustand der wiederkehrenden chronischen Schmerzen in der Sehne wird neuerdings als Tendopathie bezeichnet, also als eine pathologisch veränderte und schmerzhafte Sehne.
Muskelverhärtungen oder Muskelkrämpfe gehören zu den häufigsten Nebenerscheinungen bei jeder sportlichen Aktivität. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei definitionsgemäß nicht um Sportverletzungen, da keine Läsionen am Muskel-Sehnen- und Bandapparat auszumachen sind.
Nichtsdestotrotz sind Muskelverhärtungen und Muskelkrämpfe schmerzhaft und können die muskulären Leistungen stark beeinträchtigen. Da es sich hier meistens um bagatellisierte Zustände handelt, weiß man nicht viel über die eigentliche Ursache dieser störenden Vorkommnisse.
Es wird vermutet, dass ein Unvermögen zwischen der muskulären Leistung und der entsprechenden Durchblutung der Muskulatur zu diesem schmerzhaften Komplex führen kann.In der Tat scheint die Akkumulation von Toxinen im Begleitbindegewebe, das die Nervenstränge zur Muskulatur enthält, eine übermässige Aktivität der Nervenfasern auszulösen, die im Endeffekt eine lokale Kontraktion einzelner Muskelabschnitte bewirkt.
Die Muskeln fühlen sich stellenweise hart und schmerzhaft an, oder es sind sogar verhärtete, schmerzhafte Knötchen im Muskel tastbar. Eine Muskelaktivität ist unter diesen Schmerzen trotzdem möglich. Im Unterschied zu den Krämpfen, die in der Regel einige Stunden nach der sportlichen Aktivität auftreten, entstehen Muskelverhärtungen bereits während der Aktivität.
Im Gegensatz zu den akuten Sportverletzungen, bei denen das R.I.C.E.-Schema zur Anwendung kommt, stehen bei der Behandlung von Muskelverhärtungen eher warme Bäder und Massagen im Vordergrund. Medikamentöse Behandlungen sind in der Regel nicht notwendig. Da es sich aber um eine Entzündung des lokalen Bindegewebes handelt, können entzündungshemmende Pflaster lokale, nicht steroidale Entzündungshemmer (NSAR) vorteilhaft auf die Muskelanspannungen wirken. Bei häufigerem Auftreten von Krämpfen sollte neben der peripheren Blutzirkulation auch die Ernährung überprüft werden, denn ein Mangel an Mengenelementen wie Kalzium und Magnesium kann ebenfalls Krämpfe hervorrufen.
Der Muskelkater ist die häufigste Nebenerscheinung bei sportlichen Aktivitäten. Muskelkater äußert sich typischerweise mit Schmerzen in den Muskeln, die zwölf bis 18 Stunden nach der Belastung auftreten. Aus diesem Grund wird Muskelkater in der Sportmedizin im englischen Sprachraum als Delayed Onset Muscle Soreness (DOMS) bezeichnet.
Anders als früher angenommen beruhen diese Schmerzen nicht auf der Anwesenheit von Laktat in den Muskelzellen, sondern sind die Folge unzähliger kleiner Schädigungen im kontraktilen Apparat der Muskulatur. Die Muskeln fühlen sich schmerzhaft an, und das Gewebe ist dabei auch leicht entzündet oder sogar angeschwollen.
Bekämft Schmerzen und Entzündungen bei Verstauchungen, Zerrungen und Prellungen mit Schwellungen und Blutergüssen.
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